Tiere und Silvester

Für die Tiere wird der Jahreswechsel 2020/2021 hoffentlich stressfreier.

Für uns Menschen ist der Jahreswechsel meist ein besonderes Spektakel, wenn nicht gerade Corona uns beherrscht. Dieses Jahr wird der Jahreswechsel anders verlaufen und wenn wir ganz ehrlich sind, sind wir auch nicht so unglücklich, dass es für die Tiere dieses Mal sehr viel entspannter sein wird. Für den Fall, dass trotz der geltenden Bestimmungen, der Eine oder Andere noch Vorräte aus dem letzten Jahr hat und der Meinung ist, diese abzufeuern, bitten wir darum: Passen Sie auf Ihre Tiere auf.

Silvester ist für Haus-, Nutz- und Wildtiere nicht nur eine Qual, sondern eine große Gefahr. Die Natur hat die meisten Tiere mit einem hochentwickelten Gehör versehen, damit sie in Gefahrensituationen rechtzeitig flüchten können.

Hunde und Katzen verspüren sogar Schmerzen, wenn sie sehr dumpfe oder schrille Geräusche wahrnehmen. Außerdem ist der Geruchssinn der Tiere höher entwickelt als der von Menschen. Wenn Tiere dann die für Feuerwerk typischen Gerüche wahrnehmen, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie diese instinktiv mit Feuer in Verbindung bringen und in Panik verfallen. Besonders für Kleintiere und Vögel kann solch ein Silvesterabend dann gar mit einem tödlichen Herzschlag enden. Doch auch die psychischen Folgen dürfen nicht unterschätzt werden: Vor allem Hunde und Katzen versuchen sich zu verkriechen oder laufen aufgescheucht umher. Dabei geraten sie schnell unter das nächste Auto oder flüchten panisch, ohne den Weg zurück nach Hause zu finden.

Was kann ich tun?

Es gibt Möglichkeiten, wie Sie es Ihrem Tier angenehmer machen können, sodass die Tiere diese Tage gut überstehen. Besonders Hunde suchen, wenn es draußen knallt, Schutz oder zumindest Hilfe bei ihrem Herrchen oder Frauchen. Sie können Ihrem Vierbeiner helfen, indem Sie ihn streicheln und er einfach bei Ihnen sein darf. Vielen Tieren genügt es, wenn man die Rollläden herunterlässt und das Radio oder den Fernseher etwas lauter stellt, um die Geräuschkulisse draußen zu „übertönen“ Katzen sind oft dankbar für ein „ruhiges“ Plätzchen an dem sie sich verstecken können.

Gönnen Sie Ihrem Tier zu dieser Zeit ruhig etwas extra Zuwendung oder die Ruhe, die es sucht. Beobachten Sie Ihr Tier gut und entscheiden Sie, was Ihr Tier am besten beruhigt. Bitte denken Sie daran Freigänger Katzen schon frühzeitig ins Haus zu holen.

Bitte auch erst wieder ab 4. Januar die Katzen rauslassen. Viele Katzen erschrecken sich sehr, wenn es knallt. Oft sogar so sehr, dass sie die Orientierung verlieren oder sich panisch irgendwo verstecken und tagelang nicht herauskommen. Auch die Gefahr durch Erschrecken vor ein Auto zu laufen ist sehr groß.

Wer einen eher ängstlichen Hund hat, sollte ihn unbedingt doppelt sichern. Am besten eignen sich dazu so genannte Panikgeschirre und ein Halsband. Mit zwei Leinen gesichert, eine davon am Körper des Menschen befestigt, sodass bei einem Sturz des Menschen der Hund gesichert bleibt. Auch hier gilt ab dem 28.12. bis mind. 4. Januar dem Hund besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Aber auch für „schussfeste“ Hunde sollte man über diese Zeit auf Freigang verzichten, denn auch so ein Hund kann sich unvermittelt erschrecken und panisch losrennen.

 

 

Falls Ihr Vierbeiner doch abhandenkommt, scheuen Sie sich nicht sofort die Polizei, Ordnungsbehörde und das zuständige Tierheim zu informieren (auch nachts!), denn Sichtungen oder Auffinden können so schneller an Sie weitergegeben werden. Ihr Tier sollte unbedingt gekennzeichnet und bei TASSO registriert sein!

Auch Pferde benötigen als Fluchttiere besondere Fürsorge: Musik aus dem Radio und gedämpftes Licht sorgen für Wohlfühlatmosphäre im Stall. Bei Offenstallhaltung sorgen Sie bitte bereits am Silvesternachmittag dafür, dass die Zäune ausbruchsicher sind, denn entlaufene Pferde sind immer wieder Ursache für schwerste Unfälle. Wenn möglich, organisieren Sie für die Pferde eine Stallwache.

Die Statistiken der letzten Jahre zeigen, dass viele Tierbesitzer das Thema Silvester auf die leichte Schulter nehmen.

Machen sie sich unbedingt vor den Feiertagen kundig, welcher Tierarzt oder Tierklinik Notdienst hat. Vergessen Sie beim Vorratskauf Ihre Tiere nicht, denn auch der behaarte Freund benötigt Futter, Leckerlis, Spielzeug oder vielleicht erste Hilfe.

Auch Wildtiere sind zu dieser Jahreszeit enormem Stress ausgesetzt und die Umwelt wird stark durch Luftverschmutzung und Abfall belastet.

Das bleibt uns bei diesem Jahreswechsel hoffentlich erspart.

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