Oskar 97125

Da bin ich! Ich bin die Nummer 97 125 und ja, ich habe einen Namen - OSKAR- und wohne in Nordfriesland!

Meine Geburt war der Horror. Meine Mutter versetzte mir einen ordentlichen Hieb und starb dann leider. Mein linker Vorderhuf und mein rechtes Ohr waren demoliert. Was nicht so schlimm gewesen wäre, wenn ich doch nur bei meiner Mutter hätte bleiben können. Ich war komplett aufgeschmissen. Die erste Milch ist doch das Wichtigste und vor allem das Liebkosen.

Im Normalfall wäre ich dem Tode geweiht gewesen. Mein Bauer aber wollte mich nicht sterben lassen. Er kennt sich sehr gut aus und ist ein guter Bauer, hat aber auch ganz schön viel zu tun mit all den anderen Kühen. Ich muss ihm unheimlich leidgetan haben und somit brachte er mich in seinem kleinen Auto zu Sonja. Die ist so wunderbar und kennt sich noch besser mit Tieren in Not aus, die sie auch irgendwie immer rettet. Mal einen jungen Schwan, mal einen aus dem Nest gefallenen Waldkauz. Außerdem versorgt sie mit ihrer Familie noch Pferde und das alte Zirkuspony Rocky, der nun schon über 30 Jahre ist und sein Dasein wirklich genießt. Was für ein Glück, dass es so eine Sonja gibt!

Und nun kam ich also im Auto auf der Rückbank, eingepackt mit Decken und mir ging es unendlich schlecht. Mein Bauer ließ mich bei Sonja, mit der Bitte mich zu retten :O) Und das tat sie. Das ist nun 5 Wochen her und ich bin gesund, werde liebevoll versorgt mit 3-mal am Tag Kälbermilch und unglaublich vielen Streicheleinheiten. Auch für Tierkinder ist es so wichtig, dass sie Körperkontakt haben. Die Kuhmutter leckt die ganze Zeit ihr Kälbchen, damit alles so richtig in Schwung kommt.

Naja, was soll ich Euch sagen? Letztes Wochenende bekam ich dann meine Ohrmarken und Sonja ist mit mir spazieren gegangen. Mit meinem Hundefreund Nils tobe ich so gern im Garten und genieße den grünen Teppich unter meinen Klauen.Ich habe eine ganz tolle Box, gemütlich und vor allem bei den Pferden. Die Große, die direkt neben mir steht, wacht über mich und hält ihren Kopf oft zu mir. Das tut irgendwie gut und ich bin nie allein.

Mein Bauer ist echt gerührt, wie gut es mir geht und hat beschlossen, dass ich kein Mastbulle werde. Puh zum Glück! Ich übe schon auf den Anhänger zu gehen, was super klappt. Auch bin ich immer begeistert, wenn die Menschen mich ordentlich kraulen. Ich muss nun bald zu meinen Artgenossen in eine Kälberherde und darf, wenn ich groß bin, ein stattlicher Zuchtbulle werden. Oder ein anderer Mensch nimmt mich auf und lässt mich einfach nur Tier sein. Doch am allerliebsten würde ich immer klein bleiben und im Wechsel Milch und Streicheleinheiten bekommen :O)

Danke Sonja!

Es grüßt Euch, Euer Oskar!

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