Neues aus dem TM Azubi-Netzwerk

Wissen schützt - pflegen, füttern, putzen und noch viel mehr!

TERRA MATER und seine Tierschutzpartner - aktiver Tierschutz bundesweit
Wir retten, versorgen, vermitteln und wildern wieder aus. Täglich versorgen wir bis zu 500 Tiere auf unseren Stationen. Jährlich nehmen wir bis zu 1.000 Tiere auf unseren eigenen Tierauffangstationen in Lustadt, Graben-Neudorf und Guben auf und mehr als 10.000 Tiere in und über unser bundesweites Tierschutz-Netzwerk.

Uns ist die Aufklärung wichtig: Wie geht artgerechte Tierhaltung und was fördert das Wohlbefinden der Tiere? Wir unterstützen unsere Partnerstationen finanziell und auch bei der Ausbildung von professionellen Tierpfleger*innen. Die Ausbildung zum/zur Tierpfleger*innen dauert in der Regel drei Jahre. Gelernt wird abwechselnd in der Berufsschule und im Betrieb. Die TERRA MATER Azubis besuchen die verschiedenen TM-Partnerstationen, da die unterschiedlichen Tierbestände ihre Ausbildung noch fundierter machen. Mit Herz dabei und mit Liebe zum Tier können ausgebildete Tierpfleger*innen durchaus die Karriereleiter erklimmen. Ein Tierpfleger kann nach 6jähriger Berufserfahrung seinen Meister machen.

Azubi-Sein bei TERRA MATER

Zefka, Auszubildende im zweiten Lehrjahr zur Tierpflegerin bei unserem Tierschutz-Partner Geißblatthof in Warpe, berichtet:

Tieren in Not zu helfen, Tierschutz zu betreiben, haben sich viele Organisationen zur Aufgabe gemacht. Doch was und wer steckt dahinter? Woran muss sich gehalten werden? Wie sehr litt der Tierschutz unter Corona? Hier gibt es einige Einblicke hinter die Kulissen der Ausbildung auf dem Tierschutzhof Geißblatt mit der Unterstützung von TERRA MATER.

Ich bin Zefka und lerne gerade im zweiten Lehrjahr den Beruf der Tierpflegerin in der Fachrichtung Tierheim und Tierpension auf dem Tierschutzhof Geißblatt in Warpe. Nachdem ich im ersten Lehrjahr hauptsächlich mit den Hunden und den großen Weidetieren gearbeitet habe, lerne ich zurzeit in der Quarantäne-Station für Katzen. Dabei geht es um medizinische Versorgung, Organisation der Unterbringung und das Hygienemanagement, sowie Desinfektion.

Die Corona Pandemie hat auch um den Geißblatthof keinen Bogen gemacht. Auch wir mussten uns an Hygienekonzepte halten, Kontaktpapiere ausfüllen und Masken tragen. Um Kontakte weit möglichst zu reduzieren, haben wir am Anfang der Pandemie beschlossen, unseren Gassigängerverkehr einzustellen, da die Kontaktverfolgung im Ernstfall schlicht weg zu kompliziert und mit zu viel Papierkram verbunden gewesen wäre. Die Masken schränkten uns besonders ein bei dem Kontakt mit ängstlichen Pensionshunden, die zum ersten Mal zu uns in den Urlaub kommen, da sie unsere Gesichtszüge bei der Aufnahme nicht deuten konnten. Von den klischeebehafteten Corona Welpen, die während des Homeoffice wie eine gute Idee schienen und sich im normalen Arbeitsalltag dann doch als störend entpuppten, haben wir viel weniger mitbekommen, als erwartet. Einen richtig typischen Corona Welpen als Abgabehund hatten wir erst einmal, doch auch er hat mittlerweile ein schönes Zuhause gefunden und entwickelt sich großartig.

Abgabehunde machen den Großteil der Hunde aus, die wir zur Vermittlung haben. Ab und zu schiebt sich auch mal ein Fundhund dazwischen, meistens können sie jedoch schnell zu ihren Haltern zurückgeführt werden. Bei den Katzen ist es tatsächlich genau andersherum. Hier machen Fundkatzen, die oft auch wild gelebt haben, den Großteil aus und selten gibt es Abgabekatzen, mit denen es in ihrem Zuhause nicht geklappt hat. Oft nehmen wir auch Tierschutzfälle auf (egal ob Hund, Katze, Schaf, Ziege oder Pferd), die vom Veterinäramt beschlagnahmt wurden, da sie tierschutzrechtlich nicht vertretbar gehalten wurden waren.

Kommt ein Abgabetier nach Vereinbarung bei uns an, wird erst einmal ein Abgabevertrag geschrieben, wobei wir schon so viel wie möglich über das Tier und seine Eigenheiten erfragen, um es bestmöglich einschätzen zu können. Je nach Gesundheitszustand und Verträglichkeit wird das Tier dann untergebracht, bestenfalls in Gruppenhaltung. Bei der nächsten Gelegenheit wird das Tier dann einer Eingangsuntersuchung durch die Tierärztin unseres Vertrauens unterzogen und nötigenfalls behandelt. Danach ist das Tier bereit für die Vermittlung und wartet auf sein individuell passendes Traumzuhause.

Fundtiere aus bestimmten Gemeinden müssen wir aufnehmen, da Fundverträge mit den jeweiligen Gemeinden geschlossen wurden. Besonders Fundkatzen werden zuerst in der Quarantäne untergebracht und dort gegen Ekto- und Endoparasiten behandelt, geimpft, gegebenenfalls kastriert, gechippt und je nach Ergebnis der Eingangsuntersuchung eventuell medikamentös behandelt. Danach dürfen sie dann ins Vermittlungszimmer und von dort aus in ihr Für-Immer-Zuhause ziehen.

Um die Vermittlungschancen der komplizierteren Hunde, die länger bei uns auf ihr Zuhause warten müssen und um uns Auszubildende im Umgang mit Hunden in bestimmten Situationen, sowie ihrer Erziehung zu schulen, haben wir einmal wöchentlich Unterricht in Form von Hundetraining mit einem befreundeten Hundetrainer. Neben Rassenkunde und Anleitung für die Vergesellschaftung gehen wir hauptsächlich mit Hunden spazieren um beispielsweise Leinenführigkeit, Freilauf, sowie Aufmerksamkeit und Konzentration zu trainieren oder machen Maulkorbtraining. Außerdem beantwortet der Hundetrainer ausführlich jede Frage, die uns im Alltag mit den Hunden begegnen. Das, was wir im Hundetraining lernen, wenden wir über den Rest der Woche selbstständig weiter an um es zu vertiefen und um Ergebnisse bei den Hunden zu erzielen.

Um Tiere individuell zu kennzeichnen, um sie jederzeit sicher identifizieren zu können, werden Mikrochips eingesetzt. Ein Mikrochip, auch Transponder genannt, ist ein klitzekleiner (11,1 mm – 13,9 mm Länge) digital auslesbarer Chip, der mit einer 15-stelligen Kennnummer versehen ist, die weltweit einmalig ist. In dieser individuellen Chipnummer ist neben dem Ländercode oftmals auch eine Herstellerkennzeichnung eingearbeitet. Der Chip wird per Spritze unter die Haut injiziert, meist an der linken Halsseite. Die Tiere spüren den Chip nicht. In Niedersachsen gilt seit 2011 für Hunde ab einem Alter von sechs Monaten eine Chippflicht, sowie seit 2013 die Pflicht zu Registrierung im Niedersächsischem Hunderegister. Dort werden neben den Daten zum Hund und seiner eventuellen Gefährlichkeitseinstufung auch die Daten des Halters und natürlich die Chipnummer registriert. Das Register ist nicht öffentlich zugänglich. Mit der Chipnummer können Tiere außerdem bei z.B. Tasso e.V. registriert oder haftpflichtversichert werden. Sofern sie nicht bereits gechippt hier ankommen, werden bei uns alle Tiere, auch Katzen, mit einem Chip versehen und bei der Vermittlung automatisch auf den neuen Halter bei Tasso registriert. Tasso hat sich zur Aufgabe gemacht, entlaufene Tiere zu identifizieren und zu ihrem Halter zurückzuführen. Hierfür werden die Tierdaten, hierbei ganz wichtig die Chipnummer, sowie die Halterdaten registriert. Entläuft also ein Tier und wird gefunden, kann es anhand der Chipnummer identifiziert und durch die angegebenen Kontaktdaten des Halters wieder nach Hause gebracht werden.

Wenn wir also ein Fundtier bekommen, das einen Chip hat, ist es immer unser erster Versuch, auf der Seite von Tasso die Chipnummer des Tieres einzutippen um herauszufinden, ob das Tier dort registriert ist. So haben schon viele Fundtiere ihren Weg nach Hause wiedergefunden. Denn das ist immer unsere größte Hoffnung. Dass jedes Tier, egal was es schon erleben musste oder mit welchen Krankheiten es zu kämpfen hat, sein perfektes Zuhause findet, in dem es bestens umsorgt und geliebt ist und zur Ruhe kommen kann.

Viele Grüße - Eure Zefka

Mehr zum Thema "chippen und registrieren".

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