Wieder und immer wieder

Hunde-Welpen, Rassekatzen, Vögel, Reptilien....

In unseren Tierauffangstationen landen nicht „nur“ Fundtiere oder Tiere, die abgegeben werden, weil man sie nicht mehr haben wollte oder sie nicht mehr versorgen konnte. Schon immer und immer wieder nehmen wir Tiere auf, die von Menschen unwürdig gehalten, misshandelt, als Gebärmaschinen missbraucht und nicht artgerecht gehalten werden.

In den letzten 6 Monaten haben wir wieder verstärkt Hundewelpen aufgenommen, darunter Labradore, Dackel und Schäferhund-Rottweiler. Dazu kamen auf einen Schlag 20 Kaninchen (Deutsche Riesen) und 90 Vögel. Unsere Partner-Station in Warpe nahm ebenfalls Dackel, Pudel und Doggen aus amtlichen Fortnahmen auf. Zusätzlich sitzen seit Mai 2021 knapp 20 Rasse-Katzen, aus einer amtlichen Fortnahme im norddeutschen Raum und dürfen zurzeit noch nicht vermittelt werde, weil die gewieften Anwälte mit immer neuen Eilanträgen die Verfahren unnötig in die Länge ziehen obwohl der Sachverhalt eindeutig ist. Während dessen verrinnt die Lebenszeit der Tiere, die nichts dringlicher benötigen als ein echtes Zuhause. Für alle Beteiligten, die auf das Wohl der Tiere bedacht sind, ist so eine Situation nicht zu ertragen.

Wie die meisten Tiere, die in den Tierheimen – so auch bei uns – landen, müssen viele tierärztlich versorgt, nicht selten psychisch behandelt und mit Artgenossen sowie Menschen sozialisiert werden.

Nicht selten sind wir Tierpfleger Wochen bis Monate ebenfalls physisch und psychisch belastet, da wir die Verfehlungen der Vorbesitzer korrigieren müssen. Oftmals wünschen wir uns härtere Strafen gegen tierschutzwidrige Zustände, die durch Menschenhand verursacht wurden. An manchen Paragraphen des Tierschutzgesetzes müsste definitiv noch nachgearbeitet werden. Besonders Fälle, bei denen wir nichts mehr tun können, gehen uns extrem an die Substanz. Solche Einzelschicksale treffen jeden von uns heftig und diese nehmen wir in Gedanken auch mit nach Hause. Wir sind auch nur Menschen! Wir haben unser Leben dem Tierschutz verschrieben, trotzdem stoßen auch wir irgendwann an unsere psychische Belastungsgrenze.

Einige Fälle von vielen

Fälle, die strafbar sind, dem Tierschutzgesetz nicht entsprechen und jedes einzelne Tier in höchste Not bringt:

Mitte Januar 2022 - Junger Pitbull-Rottweiler-Irischer Wolfshund Mischling wurde dem ehemaligen Besitzer durch das Ordnungsamt abgenommen. Er erfüllte nicht die Halteauflagen (Sachkundenachweis, Haltergenehmigung, Wesenstest). Hätte aufgrund seiner Vorstrafen keine Genehmigung erhalten dürfen.

Anfang Dezember 2021 - 38 Agaporniden, 16 Nymphensittiche, 11 Wellensittiche, 3 Kanarienvögel, 1 Sonnen – und 1 Halsbandsittich und 3 Prachtrosellas, 17 Zebrafinken. Die Vögel saßen in 2 Außenvolieren, ohne beheiztem Schutzraum, teils mit verkrüppelten Füßen, deformierten Schnäbeln. Einer der Rosellas bleibt dauerhaft bei uns in Lustadt, da er fast blind ist.

Oktober 2021 - Illegaler Welpen-Transport durch Deutschland (von Ungarn nach England). Die Hündinnen waren hochtragend, nicht ausreichend geimpft. Der junge Rüde hatte einen unbehandelten Beinbruch. Wir haben eine Hündin mit 3 Welpen aufgenommen, um das zuständige Tierheim zu entlasten. In dem Tierheim sitzen noch 21 Dackel.

Oktober 2021 - Schäferhündin mit 3 Welpen (Alter 1 Woche, Schäferhund-Rottweiler-Mix) aufgenommen, da der Besitzer ein Tierhalteverbot hat. Die Hündin war unterernährt und verstört.

Im August 2021 - 20 Kaninchen (Deutsche Riesen) saßen in viel zu kleinen Käfigen, teils Einzelhaltung. Die Besitzerin war mit der Reinigung der Käfige maßlos überfordert. Die Tiere hatten zu wenig oder gar kein Wasser, nur wenig bis gar kein Raufutter (Heu). Frischfutter (Karotte, Salat etc.) kannten sie nicht. Da fast alle Böcke unkastriert waren, kam es immer wieder zu unkontrolliertem Nachwuchs.

Über 1000 Tiere jedes Jahr auf unseren Stationen

Jährlich nehmen wir auf unseren eigenen Stationen über 1.000 Tiere, darunter Hunde, Katzen, exotische Tiere, Vögel und Nager auf. Eine große Zahl sind die Fundtiere, die herrenlos umherstreunen, ob ausgesetzt, vernachlässigt oder einfach „nur“ ausgebüchst“, die dann bei uns landen. Auch die umliegenden Behörden bitten uns um Unterstützung oder private Halterinnen und Halter geben ihre Tiere bei uns ab.

Durchgehend versorgen wir bis zu 230 Tiere täglich auf unserer Tierauffangstation in Lustadt und bis zu 120 Reptilien auf unserer Reptilienauffangstation in Graben-Neudorf sowie um die 100 Hunde und Katzen in unserem Tierheim in Guben.

Bis September 2021 haben wir knapp 600 Tiere aufgenommen, davon 100 Hunde und rund 240 Katzen. Die meisten Tiere sind im besten Falle gechippt, aber leider nur selten registriert.

Einige Tierbesitzer denken daran, ihre Tiere chippen zu lassen, aber leider ist das nur der halbe Weg. Die Nummer vom Chip muss noch bei einem Tierregister, z.B. Tasso, angemeldet werden, das ist kostenlos! Dort werden Telefonnummer und Adresse des Tierhalters gespeichert. So können die Tierretter diesen Chip einfach auslesen und beim Besitzer anrufen und eine schnelle Wiedervereinigung organisieren. Das spart Nerven, vor allem bei den Besitzern, da diese meistens in großer Sorge sind. Dazu kommt, dass jeder Tag im Tierheim für die Haustiere oft Stress bedeutet und darüber hinaus entstehen für die Besitzer Kosten für die Unterbringung und Versorgung des Tieres.

Unsere Facebook Community hilft uns täglich und teilt unsere Posts, die wir zu den Fundtieren und vermissten Tieren einstellen. Das hilft uns, den Tieren und den Besitzern.

Bitte nicht vergessen: Chippen und registriert!!

Mehr über unsere Mobile Tierrettung

Zur unseren Vermittlungstieren

Amtliche Beschlagnahmungen (Fortnahmen) bedeutet:

Die amtliche Beschlagnahmung von Tieren stellt ein wichtiges Mittel im verwaltungsrechtlichen Tierschutz dar. Länder und Gemeinden verfahren hierbei ja nach Fall unterschiedlich.

Hält ein Halter seine Tiere derart schlecht, dass unverzüglich eingegriffen werden muss, werden sie ihm aufgrund einer vorsorglichen Beschlagnahmungsverfügung weggenommen. Damit kann das Wohl der Tiere sichergestellt werden und die zuständige Behörde hat ausreichend Zeit, um sorgfältig abzuklären, was mit ihnen geschehen soll.

Das zuständige Veterinäramt entscheidet vorab, ob sofortiges behördliches Einschreiten notwendig ist oder nicht. Je nach Beurteilung des Falls durch den Veterinär kann der Halter/Halterin zunächst in einer Verfügung aufgefordert werden, die Tierhaltung zu verbessern und setzt hierfür eine angemessene Frist. Sollten diese Vorgaben nicht eingehalten werden, kommt es zur Beschlagnahmung der Tiere. Die beschlagnahmten Tiere werden auf Kosten ihres Halters an einem geeigneten Ort – meistens in einem Tierheim – untergebracht. Das Veterinäramt entscheidet auch, ob die vorübergehende Beschlagnahmung bestehen bleibt oder die Tiere dem Halter zurückgegeben werden. Das ist auch davon abhängig, ob der Tierhalter geforderte Auflagen für eine tierschutzgerechte Haltung vornimmt und garantiert.

Sollte das Veterinäramt zu dem Schluss kommen, dass der Halter auch künftig nicht in der Lage sein wird, angemessen für seine Tiere zu sorgen, wird die Beschlagnahmung definitiv durchgeführt.

Bitte unterstützen Sie uns

Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns gerade in dieser Zeit mit einer Spende unterstützen. Schauen Sie gern auf unsere Amazon Wunschliste für unsere Tierauffangstation in Lustadt , Amazon Wunschliste unserer Reptilienstation in Graben-Neudorf oder auf unsere Amazon Wunschliste für unser Tierheim in Guben.

Unser Geschenk-Tipp! Suchen Sie noch nach Ideen, um Ihren Lieben eine Freude zu machen? Dann verschenken Sie doch eine Patenschaft für eines unserer Tiere. Für weitere Informationen rufen Sie uns gern unter 040/531 60 590 an oder schauen Sie sich hier um.

Haben Sie Fragen zu einer Mitgliedschaft, Spenden oder Patenschaft? Sie erreichen uns per E-Mail und per Telefon.

Besuchen Sie uns auf unserer Facebookseite.

Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund!

Ihr TM Team

Empfehlen Sie uns weiter