Warum müssen Tiere so leiden?

Oft dauert es Wochen oder Monate, bis diese Tiere zur Vermittlung freigegeben werden können. Ein eindringliches aktuelles Beispiel dafür liefern fünf Pferde:

Sie wurden in der zweiten Hälfte des letzten Jahres bei unserem Partner, dem Geißblatthof in Warpe, untergebracht: drei Stuten Tosca (ca. 5 Jahre), Rena (ca. 8-9 Jahre) und Tora (ca. 28 Jahre) sowie Wallach Wickie (ca. 6 Jahre) und Wallach Ringo (ca. 20 Jahre).

Alle Tiere waren bei ihrer Sicherstellung in einem erbärmlichen Zustand. Ihre durch fehlende Pflege und dauerhaften Bewegungsmangel fehlgestellten, überlangen Hufe machten den Tieren ein normales Laufen unmöglich. Bei den drei Stuten und Wickie hat dies zur Folge, dass bedauerlicherweise auch nach eingehender Versorgung Hufbeinveränderungen nicht auszuschließen sind. Sie sind außerdem wenig mit menschlicher Zuwendung vertraut, lassen sich mittlerweile aber immerhin halftern und führen. Einzig Ringo ist umgänglich, offensichtlich menschlichen Umgang gewöhnt und inzwischen glücklicherweise hufgesund.

Ob Gedankenlosigkeit, Gleichmut oder psychische Erkrankungen der Tierhalter Gründe für eine derartige Verwahrlosung der Tiere sind, kann nicht immer verlässlich beurteilt werden. Immer wieder versuchen wir natürlich, für die Tierhalter, die sich meistens an ihre Tiere klammern, Verständnis aufzubringen. Das ist mitunter aber unglaublich schwierig. Denn nicht selten sind die Mitarbeiter unserer Partnerstationen bei den Sicherstellungen der armen Tiere mit Wutanfällen oder Tränenausbrüchen der Halter konfrontiert. Vielfach müssen sogar Ärzte hinzugerufen werden, oder die Einsatzkräfte der Polizei ordnend eingreifen, die sich teilweise nicht nur wüsten Beschimpfungen, sondern auch tätlichen Angriffen erwehren müssen.

Eine riesengroße Erleichterung ist es in diesem konkreten Fall für unsere Kollegen in Warpe gewesen, als die ersehnte Freigabe zur Vermittlung der Pferde kam. Denn damit ist der Weg für Tosca, Rena, Tora, Wickie und Ringo in ein liebevolles Zuhause frei.

Wir drücken ganz fest die Daumen, dass die Fünf endlich die Fürsorge erhalten, die sie verdienen!

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