Minus 10 Grad

Wie sieht es im Winter in unserer Reptilienauffangstation in Graben-Neudorf aus?

Wie geht es den knapp 120 Reptilien zurzeit, wo es so bitter kalt bei uns ist?

Fast alle Reptilien begeben sich in die Winterruhe, bzw. fahren ihre „Betriebstemperatur“ gegen 0. Unsere Landschildkröten halten zurzeit Winterruhe. Leguan-Dame Anna und ihr Kollege, der grüne Leguan Oskar wohnen im Winter in einem beheizten Haus mit UV-Licht. Oskar räkelt sich gern und genüsslich unter der künstlichen Sonne. Anna hingegen hat bei diesen Temperaturen eigentlich eher schlechte Laune. Beide sind wahrscheinlich überglücklich, wenn sie endlich wieder in ihr Freigehege dürfen.

Beispielsweise Patentier Lotti: Weil der Spornschildkrötenmann nicht mehr artgerecht gehalten werden konnte, lebt er seit 2008 bei TERRA MATER in der Reptilienauffangstation in Graben-Neudorf. Lotti (geschlüpft 2002) hält zwar keine Winterstarre, sein Haus wird allerdings in der kalten Jahreszeit wohlig warm beheizt und ist mit einer speziellen UV-Lampe ausgerüstet. Lotti hat ein großzügiges Gehege mit Haus und Pool. Im Moment ist es ihm fast zu kalt und er streckt nur müde seinen Kopf heraus.

Die Boa Constrictor Schlange Max – mittlerweile ca. 2,50 Meter lang - kam 2003 zu TERRA MATER aus sehr schlechter Haltung. Im Winter macht Max eine sog. Aktivruhephase und frisst in dieser Zeit alle 5 bis 6 Wochen. Wenn die Tage wieder länger und heller werden, ist Max bewegungsfreudiger und frisst wieder alle 2 bis 3 Wochen. Sein Bewegungsdrang hält sich auch jetzt im Grenzen, da eine Boa generell kein Langstreckenläufer ist.

Die Geckos, die Sudan-Schildechse (ca. 19 Jahre alt) und die Bartagamen werden im Winter nur ruhiger in den Terrarien. Im Frühjahr werden sie automatisch aktiver und aufmerksamer.

Unser Team in Graben-Neudorf passt gerade bei dieser klirrenden Kälte sehr darauf auf, dass alle Reptilien gut über den Winter kommen.

Sobald es wärmer wird und der Frühling startet, achten wir darauf, dass die Reptilien, die Winterschlaf halten, vorsichtig aus diesem geholt werden. Die Anlage, die Terrarien und Teiche werden für das Frühjahr fit gemacht, es wird dann geschrubbt und geputzt.

Viele unserer Reptilien, die wir aufgenommen haben, kamen als Fundtier, wurden beschlagnahmt oder von ihren Besitzern abgegeben. Man fragt sich, warum Menschen Reptilien und exotische Tiere in kleinen Terrarien und Käfigen halten!? Die Reptilien, die in unseren Tierauffangstationen landen, stammen oftmals auch aus Beschlagnahmungen, weil die Halter nicht mehr in der Lage waren diese Tiere artgerecht zu halten oder zu versorgen. Auf sog. Reptilienbörsen können Menschen junge Reptilien, wie Schlangen, Leguane und noch viele mehr oft für kleines Geld erwerben. Eine Schlange ist dann vielleicht gerade mal 20 cm lang. Und nach einigen Jahren auf 3 bis 5 Meter angewachsen.

In unserer Reptilienauffangstation in Graben-Neudorf und bei unserem Partner der Reptilienauffangstation in Döbrichau leben Exoten und Reptilien, die nicht nur weit über 70 Jahre werden können, sie sind auch auf eine besondere Pflege und Haltung angewiesen.

TERRA MATER muss sich täglich damit auseinandersetzen, wie die Kosten für Rettung, Versorgung, Unterbringung und auch die Aufklärungs- und Präventionsarbeit gedeckt werden können.

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